Hier wieder ein paar Neuigkeiten von mir. Leider kann ich nicht ganz regelmäßig schreiben, weil hier so viel mit mir und um mich heraum passiert, dass ich gar keine Zeit habe.
Nachdem ich euch ein paar kurze Infos zu meinem ersten Schultag gegeben habe, möchte ich heute noch einiges ergänzen.
Die Schule ist, wie gesagt hier etwas anders. Das heißt aber nicht, dass hier nur “gefaulenzt” wird und jeder machen kann, was er will. Es geht hier alles bloß ein bißchen freier und toleranter zu.
Um mich herum sind immer 3-5 Schüler, die mich ständig fragen “Hi Michael, wohin gehst du, können wir dir helfen?”
Ich gehe jetzt noch ein knappes halbes Jahr in die 10. Klasse (sicherlich um Sicherheit in der englischen Sprache zu bekommen), wobei ich in einzelnen Fächern Schüler der 11 Klasse bin. Zu meinen Pflicht-Fächern: Mathematik, Englisch, Science, Humanity, Sport habe ich noch Biologie, Fotografie und Kochen ausgewählt. Das Fach “Humanity” ist ein “Mischmasch” aus Geschichte, Ethik und Geografie. In das Fach “Science” gehen Physik, Chemie und andere naturwissenschaftliche Fragen ein.
In Englisch müssen wir gerade eine Präsentation zu einem frei gewählten Thema erstellen. Ich habe mir das Thema “Afghanistan-Konflikt” ausgesucht, da “Afghanistan” sowohl die Deutschen als auch Australier berührt. Meine Klassenleiterin ist erstaunt, dass ich mir solch ein Thema gewählt habe, ich aber glaube, dass es gar nicht so schwer zu bearbeiten ist.
Wie ich schon geschrieben habe, werde ich mit dem Bus abgeholt. Dann dauert die Fahrt ca. eine halbe Stunde.
Zu Hause ist auch immer was los. So war ich schon mit zum Autorennen meines Gastvaters, habe andere Familienmitglieder kennengelernt, mich über verschiedene Themen unterhalten.
Ich wohne ca. 7 km von der Wildnis weg. Ihr glaubt gar nicht, wie faszinierend die Natur hier ist. Der Geruch der Eukalyptusbäume ist berauschend, leider sind die Koalabären kaum sichtbar, aber zu hören. Die machen einen Krach, vor allem Nachts, wenn man nach einem anstrengendem Tag seine wohlverdiente Ruhe benötigt. Eukalyptusbäume, hier auch einfach Gum Trees genannt, gibt es hier wie Sand am Meer, sie sind so leicht entzündbar, dass es kein Wunder ist, dass es im letzten australischen Sommer zu den massiven Buschbränden gekommen ist.
Die Rinder auf unserer “kleinen Farm” sind so groß, dass ich noch keine Lust verspürt habe, sie hinter den Ohren zu kraulen. Aber ernsthaft, so große Rinder habe ich noch nie gesehn. Wahnsinn!
Das Essen ist hier ganz gut, aber an unser “deutsches Brot” kommt das “australische” nicht ran. Das schmeckt süß, sehr gewöhnungsbedürftig. Aber ich werde es nun ein Jahr tapfer essen, genauso wie die Süßkartoffeln, die hier auf den Tisch kommen.
Die Schokolade hier schmeckt klasse. Ha, die ist was nach meinem Geschmack! :-) Ihr seht, bei den “süßlichen Speisen” vor Ort benötigt man (natürlich ich) unbedingt das “Gym” (Fitness-Studio). Dreimal die Woche darf ich das “Gym” besuchen. Meine Gastfamilie hat mich hier für die Zeit meines Aufenthaltes in Warragul angemeldet. Im “Gym” habe ich einen Reporter vom regionalen Radio getroffen und kurz Small-Talk gehalten. Er hat mich zu sich ins Studio eingeladen, aber auch hier muss ich vorläufig absagen – Termine, Termine, Termine … ich bin eben ein ganz gefragter Mann.
2.08.2009
Mein neus Leben
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